Chronik

Vereins-Chronik des SV Ottenhausen e.V. 1913 zum 100 Jährigen Jubiläum

100 Jahre Sportverein Ottenhausen 1913 e.V. sind ein willkommener Anlass einen Blick in die mit Höhen und Tiefen versehene Vereinsgeschichte zu werfen.

Im September 1913 wurde der Verein von einigen fußballbegeisterten Männern im Gasthaus „Bären“ unter dem Namen „Sportverein Ottenhausen“ gegründet. Julius Bossert wurde zum ersten Vorsitzenden des Vereins gewählt.

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Die Fußballmannschaft der Gründerjahre von links:

Trainer Weißenbacher, Wilhelm Ott, Julius Pfrommer, Gottfried Büchert, Emil Bürkle, Otto Hörmann, Spielleiter Wilhelm Sackmann, Wilhelm Kiefer, Fritz Volle, Julius Bürkle, Ernst Fix, Wilhelm Büchert, Viktor Fix

Als erstes Spielfeld stand ein Privatgelände von Erich Weiss in der heutigen Straubenhardt-Strasse im Bereich des Wohnhauses Schönthaler zur Verfügung. Nur wenige Monate später schloss sich der Athleten-Club dem Sportverein an und war mit zwei Beisitzern im Vorstand vertreten. Die Zahl der Vereinsmitglieder nahm schnell zu. Hierzu ist in der Chronik des Turnvereins folgendes zu lesen:

Im März 1914 wird ein Zögling vor den Turnrat geladen, weil er gesagt haben soll: „wenn wir vom Verein keinen Platz zum Fußballspielen bekommen, dann bekommt ein jeder Zögling Streich (Schläge), der noch einmal ins Turnen geht“. Kurze Zeit später erklären 15 Zöglinge gemeinsam ihren Austritt aus dem Turnverein.

Nur vier Monate nach der Gründung konnten über 90 Mitglieder gezählt werden. Auch im Spielbetrieb machte sich der Mitgliederzuwachs erfreulich bemerkbar. Am Anfang startete der SVO mit Sechser-Mannschaften, erst später wurde auf die bekannte Elfer-Mannschaft umgestellt.

In den Jahren 1914 bis 1916 wurden die Spiele des Sportvereins in Birkenfeld ausgetragen. Der damalige Sportplatz befand sich hinter dem Gasthaus „Sonne“. Die Kriegseinwirkungen brachten den Spielbetrieb 1916 im Ort zum Erliegen.

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Den ersten großen Erfolg konnten die Aktiven 1915 verbuchen, als in einem Entscheidungs-spiel gegen Neuenbürg der Gemeindepokal gewonnen wurde.

Nicht nur die Fußballer, sondern auch die Leichtathleten machten im selben Jahr auf sich aufmerksam. Sie gewannen in Schwann unter 18 beteiligten Mannschaften, in der damals üblichen 5x100m Staffel, den Gemeindepokal.

Der Sportverein nahm 1919 nach einer Versammlung wieder seine Tätigkeit auf.

Unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg erfolgte vom Turnverein der Wechsel vom Turngau Pforzheim in den neugegründeten Enz-Pfinz-Gau. In dieser Zeit fanden auch Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit dem Sportverein statt. Der Sportverein bestand auf den Kauf eines geeigneten Spielfeldes, doch dies war kurz nach dem Krieg finanziell nicht zu machen. Dies wurde wenig später akzeptiert. Einem Zusammenschluss würde von Seiten des Sportvereins aber nur zugestimmt, wenn im Ausschuss Stimmengleichheit herrsche und ein Wechsel des Vereinslokals stattfinde.

Die Vereinslokale in der damaligen Zeit waren der „Bären“ für den Sportverein und der „Adler“ für den Turnverein. So einigte man sich die gemeinsame Gründungsversammlung in der „neutralen“ „Kanne“ durchzuführen.

Die Festlegung des Vereinslokals erfolgte durch eine geheime Abstimmung die zugunsten des „Bären“ ausging. Die Vereine wurden 1919 zum „Turn- und Sportverein“ zusammen-geführt. Wilhelm Götz wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Da kein Geld zum Erwerb eines geeigneten Geländes zur Verfügung stand, verhandelte eine Commission mit der Gemeinde. Diese bot dem Verein das Gelände oberhalb der Sauweid bei der Samsruh an. Dies war nicht die bevorzugte Lösung, denn die erforderlichen Erdarbeiten waren enorm. Dennoch stellte man sich der Herausforderung. Teils in Eigenarbeit, teils durch bezahlte Kräfte wurde der „alte Sportplatz“ angelegt. Die Einweihung fand 1921 statt.

Die I. und II. Mannschaft stand in dieser Zeit immer in der Spitzengruppe der damaligen Spielklasse.

1920 wurde der Gemeindepokal in Langensteinbach gewonnen. Ottenhausen siegte im Entscheidungsspiel gegen Söllingen, das einer höheren Spielklasse angehörte, nach Verlängerung mit 1:0.

Der Vereinschronik des Turnvereins ist zu entnehmen, dass es in jener Zeit einige Vereine in Ottenhausen gab, z.B. einen „Mandolinenclub“, den „Brieftaubenverein Luftpost“, den „Landwirtschaftliche Ortsverein“, den „Ziegenzuchtverein“, den „Arbeiter-Rad- und Kraftfahrbund Solidarität“ und den „Veteranen- und Schützenverein“. Im Bereich der heutigen Tennisanlage war die Schießanlage des Schützenvereins.

Im Jahr 1922 übernahm der Mitbegründer des Sportvereins Fritz Volle das Amt des 1. Vorsitzenden und die Spielleitung. Der Spieler Wilhelm Ott erlitt in der Saison 1924/25 einen Beinbruch. Laut Vereinschronik des Turnvereins löste dieser Unfall in der Generalver-sammlung eine Diskussion aus, ob wieder mehr geturnt werden solle. Dieser Umdenkungs-prozess veranlasste die Fußballer, darunter auch Fritz Volle, aus dem Turn- und Sportverein auszutreten.

Aufgrund der mangelnden Unterstützung durch den Verband trat der Verein aus dem Süddeutschen Fußballverband aus und trat 1926 dem damaligen Arbeitersportverband bei. Gleichzeitig übernahm Wilhelm Kessler den Vorsitz. In dieser Zeit hatte der Verein auch eine Kunstradabteilung, diese wurde jedoch 1933 wieder aufgelöst.

Durch politische Wirren wurde der Sportverein geteilt, in den „Arbeiter-Sportverein“ und den „Wilden Club“. Später, als der Anschluß des „Wilden Clubs“ an den Turnverein misslang, nannten sich die Anhänger des „Wilden Club“ Viktoria Ottenhausen. Dieser war nationalsozialistisch geprägt.

Der Sportplatz gehörte in dieser Zeit dem Turnverein. Der Sportverein war Pächter.

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Das älteste Dokument aus dem Gemeindearchiv Ottenhausen vom 22. Februar 1933

Der Text lautet:

Der Turn- und Sportverein von Ottenhausen 

sucht durch mündliche Anfrage von

Mitglied Gottlieb Bührer nach ob

dem Turn- und Sportverein die Erlaub-

nis erteilt würde im Turnraum

des Schulhauses auf Kosten des Vereins

elektrische Beleuchtung einzurichten.

Die Einrichtung der Beleuchtung ist

von Seiten der Gemeinde widerruflich, 

eventuelle Verletzungen

des Verputzes sind in Ordnung zu

bingen ohne jede Vergütung.

 

Fritz Bauer

Vorstand Turn- und Sportverein

 

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SVO Jugendmannschaft der 1930er Jahre

Laut der Chronik des Turnvereins wurde der Arbeitersportverein und der „Arbeiter-Rad- und Kraftfahrbund Solidarität“ per Erlass durch die Hitlerdiktatur 1933 aufgelöst. Somit blieb Viktoria Ottenhausen allein im Spielbetrieb.

Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges kam der Spielbetrieb vollständig zum Erliegen. Der Schützenverein, letzter Vorstand Erich Weiss, wurde ebenfalls im Verlaufe des Krieges aufgelöst.

Der Krieg erforderte einen hohen Blutzoll. Im Jahr 1946 wurde von Fritz Volle, Wilhelm Sackmann und 17 weiteren Idealisten der Fußballverein als Sportverein Ottenhausen wieder ins Leben gerufen. Fritz Volle übernahm die Spielleitung, Wilhelm Sackmann zunächst das Amt des Vorsitzenden. Das ehemalige Schützenhaus wird auf Antrag Wilhelm Sackmanns dem Verein „im augenblicklichem Zustand (ohne Dach) in stets widerruflicher Weise kosten-los als Umkleideraum zur Verfügung gestellt“. Die Ziegel wurden den Brandgeschädigten Ochs und Fretz mit Zustimmung des Bürgermeisters gegeben. Die Erlaubnis ein brauchbares Dach anzubringen wird ausdrücklich erteilt, sollte der Verein dazu in der Lage sein.

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von links: Gustav Claus, Reinhold Schwab, Kurt Bachteler, Wilhelm Büchert, Theodor Ochs, Fred Schneider, Ewald Mayer, Walter Bührer, Kurt König, Herbert Pfrommer, Emil Sackmann, Emil Schmidt, Fritz Volle

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von links: Gustav Claus, Christian Bäzner, Werner Schmidt, Oskar Glauner, Hans Gall,  Hans Fix, Richard Kessler,  Heinz Nofer, Willi König, Kurt Bachteler, Erwin Glauner

Im Jahr 1947 übernahm Fritz Volle das Amt des Vorsitzenden. Unter seiner Leitung marschierte der Sportverein von Erfolg zu Erfolg. Schon 1948 konnte die Meisterschaft der Bezirksklasse Enztal errungen werden. Auch in der Aufstiegsrunde kam der Verein zu Meisterehren und qualifizierte sich für die 2. Amateurliga. Die weiten Anreisewege – bis zum Bodensee – und die damit verbundenen Kosten waren für damalige Verhältnisse einfach nicht realisierbar. Somit wurde auf den Aufstieg verzichtet. Einige Leistungsträger verließen daraufhin den Verein.

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Fritz Volle, Karl Kessler

Aber es wurde nicht nur Fußball gespielt. So ist in der Ausgabe der PZ vom 28.01.1950 zu lesen, dass der Sportverein im „Bären-Saal“ mit einem Bunten Abend an die Öffentlichkeit trat.

1951 wurde auch ein zweitägiger Ausflug ins Bodenseegebiet/Allgäu unternommen. Besonderen Eindruck machte dabei auf alle Teilnehmer die wildromantische Breitachklamm, sowie die Besteigung des Iseler Berges.

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Die Strategen nach der Neugründung: Fritz Volle, Lehrer Paul Bohlinger, Karl Kessler, Walter Bührer

Sportlich wurde es 1952 eng. Erst im letzen Spiel gelang mit einem verdienten 1:7 Sieg in Altburg der Klassenerhalt in der Bezirksklasse Enztal. Ab der neuen Runde wurde diese in A-Klasse Enztal umbenannt.

Der gesellige Teil kam auch 1953 nicht zu kurz. So unternahmen die Vereine Liederkranz und Sportverein gemeinsam eine mehrtägige Reise nach Zell am See und zum Großglockner. Diese wurde von Lehrer Paul Bohlinger organisiert. Das 40-Jährige Bestehen wurde unter der Leitung von Fritz Volle mit einem Wanderpokalturnier gefeiert. Im Endspiel setzte sich Ellmendingen gegen Ittersbach mit 3:0 durch. Gegen Ende des Jahres wurde die ersehnte Sportplatzerweiterung unter großem finanziellem Aufwand entlang des Quellenbachs (heute zwischen Clubhaus und „altem“ Platz) durchgeführt.

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In der Saison 1953/54 lief es sportlich wieder nicht rund. Beim eigenen Sportfest konnte nach einem 3:1 gegen Pfinzweiler Punktgleichheit mit Schwann hergestellt werden. Den Absteiger sollte ein Entscheidungsspiel zwischen Schwann und Ottenhausen bringen, doch dieses Spiel wurde nicht mehr nötig. Die Staffel wurde in der neuen Spielzeit1954/1955 von 13 auf 14 Mannschaften erweitert.

Herber Schlag für die Gemeinde Ottenhausen: In der Nacht zum Donnerstag, den 28. November 1956 verstirbt der Schulleiter, Sänger und ehemalige Spielleiter Paul Bohlinger im Alter von 59 Jahren. Mit ihm verlieren nicht nur die Vereine Liederkranz und Sportverein einen Förderer und Macher. Er war in beiden Vereinen in der Verwaltung aktiv und bereits Ehrenmitglied. Die Beisetzung fand unter großer Anteilnahme am 2. Dezember 1956 in Schömberg statt.

In der Generalversammlung 1957 wurden die Mitglieder von Vorstand Fritz Volle über die begonnenen Vorarbeiten zum Bau eines eigenen Clubhauses informiert. Abseits des Sportplatzes wurde wieder etwas für die Vereinsfamilie getan. Es fand ein Ausflug ins romantische Mittelrheintal statt.

Am Pfingstsonntag 1958 war die A-Klassenmannschaft aus Sillenbuch, Sportkreis Stuttgart, zu Gast. Beide Mannschaften belegten in ihrer Klasse den 3. Rang. Das Freundschaftsspiel endete gerecht 1:1. Zum Rückspiel in Sillenbuch reiste der SVO mit einem Bus an. Diesen zierte ein Banner mit der Aufschrift „SV Ottenhausen – Die gelbe Gefahr vom Schwarzwaldrand“. Leider ist das Ergebnis des Rückspiels nicht bekannt.

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Nach einer durchwachsenen Saison 1958/59 gelang dem SVO beim Jubiläumsturnier anlässlich des 50-jährigen Bestehens des ASV Arnbach der Turniersieg vor Büchenbronn.

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Vom 30. April bis 1. Mai 1960 fand das 1. Maifest des SVO auf dem Fronberg statt. Nachdem im Vorjahr das geplante Fest der schlechten Witterung zum Opfer fiel, konnte es diesmal, dank eines Festzeltes durchgeführt werden, obwohl das Wetter erneut schlecht war. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde ein mächtiges Höhenfeuer entzündet. Die Außentemperatur sank ganz empfindlich, die Stimmung im Zelt stieg. Die Verantwortlichen waren in ihrer Idee bestärkt worden, denn es war ein toller Erfolg. Das Maifest wurde ab diesem Zeitpunkt jährlich wiederholt und ist zu einem Traditionsfest geworden.

An Ostern 1962 standen sich eine Auswahl Calmbach/Ottenhausen und die schwedische Mannschaft des I.K. Bele zu zwei Freundschaftsspielen gegenüber. Dank Dieter Bürkle kam dieser Kontakt zustande, der selbst zwei Jahre für diesen Verein spielte. Bele spielte in der 3. Stockholmer Liga. Körperlich ist die Mannschaft bestens gerüstet, da dieselben Spieler im Winter auch dem Eishockeyteam angehören. Das erste Spiel fand in Calmbach statt. Der Gästeschlussmann hatte laut PZ einen schlechten Tag und ließ 4 haltbare Bälle passieren. So stand es am Ende 6:2 für die Auswahl. Im zweiten Spiel in Ottenhausen demonstrierten die Stockholmer wieder einen technisch guten Fußball. Sie waren den Gastgebern spielerisch um eine Klasse überlegen. Diese Überlegenheit wurde durch kämpferischen Einsatz der Einheimischen ausgeglichen. Doch am Ende musste sich die Auswahl mit 2:3 geschlagen geben. Zum Abschluss traf man sich zum Kameradschaftsabend im „Rössle“. Trotz des sportlichen Mammutprogramms fand das Maifest auf dem Fronberg auch in diesem Jahr wieder statt. Dort wurde auch ein von Hansjörg Gube gefertigtes Modell des ersehnten Clubhauses vorgestellt.

Über Pfingsten 1963 begab sich der SV Ottenhausen, mit Calmbacher Spielern verstärkt, zum Gegenbesuch nach Stockholm. Die Fahrtkosten übernahmen die Spieler und Verwaltungsmitglieder selbst. So konnte der Gegenbesuch verwirklicht werden. Mit Transparenten hießen die Gastgeber den SVO willkommen. Nach einer Stadtrundfahrt in der Hauptstadt ging es am nächsten Tag nach Hallstavik. Der damalige Aufsteiger in die 3. schwedische Division hatte den ehemaligen Nationalspieler Ole Nyström und den Amateurnationalspieler Kalle Vitas in seinen Reihen. Eine kurze Unterzahl Ottenhausens nutzten die Gastgeber zur Führung. Zur Halbzeit stand es für die Platzherren 3:0. Ottenhausen gab sich nicht geschlagen und kämpfte sich auf 3:2 heran und war dem Ausgleich nahe. Kurz vor Schluss sorgten die Gastgeber mit dem 4:2 für die Entscheidung. Am nächsten Tag stand das Spiel gegen I.K. Bele auf dem Programm. Nach gutem Start des SVO mit zwei Lattentreffern, stand es zur Halbzeit 2:0 für die Gastgeber. Das Spiel vom Vortag forderte seinen Tribut. Am Ende siegte Bele mit 6:2.

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Der 2. Vorsitzende Hansjürgen Gube und Verwaltungsmitglied Wilhelm Büchert teilten der Generalversammlung 1964 mit, dass Verhandlungen über eine Gemeinschaftssportanlage mit der Gemeinde und anderen örtlichen Vereinen gescheitert sind. Um die Verwaltung von der Alleinentscheidung zu entlasten, wurde von der Versammlung einstimmig der Bau des eigenen Clubhauses beschlossen. Mit dem Bau soll noch im selben Jahr begonnen werden. Die Saison 1963/64 schloss der SVO auf dem 4. Rang ab. Auch Jugendleiter Kurt Remmele konnte mit dem Erreichen des 3. Tabellenplatzes der A-Jugend erfreuliches berichten. Sportlich setzte der SVO den Erfolgstrend in der folgenden Saison fort. Erneut konnte der 4. Tabellenplatz erreicht werden. Auch wurde der SVO Pokalmeister. Der Clubhausbau schritt voran.

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Karl-Heinz Nagel und Paul Schlagenhof, Heinz Volle und Dieter Roth

Im Dezember 1965 wurde nach bisher geleisteten 1900 freiwilligen Arbeitstunden Richtfest gefeiert. Im Folgejahr stagnierte der Clubhausbau. Vorstand Werner Bürkle beklagte die mangelnde Einsatzbereitschaft einiger Mitglieder beim Bau. So sei seit dem Richtfest bis zur Generalversammlung im Juni kaum ein Fortschritt zu erkennen gewesen. Auch der 2. Vorsitzende Maurermeister Wilhelm Büchert unterstützte die Aussage über den mangelnden Fortschritt. Kassier Ewald Bürkle informierte, dass der Verein bisher 15000,- DM in den Bau investiert habe. Doch der Spaß kam auch in diesem Jahr nicht zu kurz. So spielte eine Auswahl des SVO gegen den Jahrgang 1941 aus Ottenhausen. Endstand dieses Bierlaunenspiels 6:4 für die SVO-Auswahl.

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Akteure aus beiden Mannschaften: Gottlob Fretz, Bernd Bührer, Gerhard Schönthaler, Erich Huber, Inge Gall, Heinrich Schahn, Manfred Gänger, Ditmar Niechziol, Dieter Schwemmle, liegend Garganes

Im Mai 1968 fand das Maifest erstmals am neuen Clubhaus und auf dem Sportplatz statt. Die Gäste konnten sich vom fast fertigen Zustand des Clubhauses überzeugen. Vorstand Werner Bürkle begrüßte im Juni die Mitglieder zur erstmals im neuen Clubhaus abgehaltenen Generalversammlung. Um die Fertigstellung des Clubhauses zu gewährleisten, waren auch Darlehen nötig. Auf die zugesagten Toto- und Lottogelder werde noch gewartet. Die Kosten für den Clubhausbau beliefen sich auf fast 76.000,- DM. In diesem Jahr zählte der Verein 128 Mitglieder, darunter 19 Ehrenmitglieder, fünf Jugendliche und 14 Schüler. Die offizielle Einweihung sollte im August mit einem Sportfest stattfinden, doch die Nachwirkungen des am 10. Juli 1968 über Ottenhausen hinweg gezogenen Tornados ließen diese Veranstaltung entfallen.

In der Spielrunde 1970/71 stieg der SVO nach einem Entscheidungsspiel gegen Langenalb in die B-Klasse ab. Dies war fast das Ende des Vereins. Dank der treuen Mitglieder wurde auch dieser Schock überwunden. Karl-Ludwig Layher übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden. Unter seiner Führung wurden neue Impulse gesetzt. So wurde 1973 das 60-jährige Bestehen des SVO gefeiert. Höhepunkt des Festbanketts war der Akkordeonweltmeister Prof. Willi Blank. Der Liederkranz rundete diese Veranstaltung gesanglich ab. Das Interesse am Verein wurde größer und die Mitgliederzahl stieg an. Im gleichen Jahr wurde die 1. Damenmannschaft gegründet. Diese nahm drei Jahre an der Verbandsrunde teil. Durch Spielerinnenabgänge musste leider der Spielbetrieb eingestellt werden. Die schlechte Beschaffenheit des Spielfeldes, von den ehemaligen Spielern „Blutacker“ genannt, blieb ein Problem. So wurde mit der Planung einer neuen Sportanlage mit Tennisplätzen begonnen. 1977 wurde die Tennisabteilung gegründet. Der Bau zweier Tennisplätze begann noch im selben Jahr.

Um den nötigen Nachwuchs zu sichern wurde 1976 mit dem ASV Arnbach eine erfolgreiche Spielgemeinschaft gegründet. Leider wurde diese im Jahr 1984 wieder aufgelöst. Die eigenen Jugendspieler wurden in die Spielgemeinschaft Feldrennach/Pfinzweiler integriert.

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Nächster Schock für den Verein: Am 4. Mai 1978 kam es im Clubhaus des SVO zu einem Schwelbrand. Der Brand war hinter der Theke ausgebrochen. Dabei wurde diese und weiteres Inventar zerstört. Es kam zu einem Gesamtschaden in Höhe von 30.000,- DM. Doch auch positives gibt es in diesem Jahr zu berichten. Der Verein erlebte einen sportlichen Aufschwung. Der Bau des zweiten Spielfeldes wurde begonnen und im nächsten Jahr eingeweiht. Auch wurde die Tennisanlage um zwei weitere Plätze ausgebaut.

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Vorstand Karl-Ludwig Layher beim Zapfen des 1. Bieres aus der neuen Theke

1980 erfolgte ein Vorstandswechsel. Friedhelm Niklas übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden. Unter seiner Regie wurde das 1. Straßenfest geplant und ein Jahr später durchgeführt.

Im Jahr 1983 übernahm Bruno Stark die Vereinsführung. Unter seiner Leitung feierte der SVO sein 70-jähriges Bestehen. Der Wechsel vom Württembergischen Landessportbund zum Badischen Sportbund wurde vollzogen und eine neue Vereinssatzung verabschiedet. Am Festumzug nahm der SVO anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Ottenhausen unter dem Motto „SVO-Talentsuche“ teil.

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Spielermangel machte es notwendig, die italienische Stammtischmannschaft „San Remo“ 1984 in den Verein aufzunehmen und einige Spieler in den aktiven Spielbetrieb zu integrieren. Auch das 2. Ottenhäuser Straßenfest wurde geplant und durchgeführt, doch das schlechte Wetter ließ den Erfolg gegenüber dem 1. Straßenfest spärlich ausfallen.

1986 übernahm Rolf Schwarz das Ruder. Er leitet auch das 75-Jährige Jubiläum. In der Saison 1987/88 errang die 1. Mannschaft nach Siegen über Öschelbronn, Nussbaum und Ersingen die 4. Pokalrunde. Dort scheiterte das Team knapp an der GU Pforzheim mit 1:2.

Vorstandswechsel 1993: Karl-Ludwig Layher wird erneut zum 1. Vorsitzenden gewählt und übernimmt kein leichtes Amt. Zum Saisonende 1992/93 verlassen viele Spieler mit dem Trainer den Verein. Zu Beginn der neuen Runde wird mit Norbert Dürr ein ehemaliger Spieler als Trainer verpflichtet. Es wird erstmals aufgrund der geringen Spielerzahl zur Meldezeit keine Reserve gemeldet. Mit Beginn der Runde kann diese aber nachgemeldet werden. Eine Schnürlesabteilung wird auch gegründet. Im selben Jahr findet die Jahresabschlussfeier im bis auf den letzten Platz besetzten Clubhaus statt. Höhepunkte des Abends sind Feuerspucker und eine Modenschau der Jugend.

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Die nächste Katastrophe: Durch starke Regenfälle in Schwann und Conweiler schwillt der Krähenbach am 24. Mai 1994 so stark an, dass die Einfassung den Wassermassen nicht mehr gerecht wird. Das Sportgelände wird mit Schlamm, Baumwurzeln und Geröll überzogen. An der Barriere des neuen Spielfelds sammelt sich das Geröll. Die Sport- und Tennisplätze werden mit einer über 10 cm dicken Schlammschicht überzogen. Die Spielfelder müssen neu gerichtet werden. Bis Oktober 1994 werden aufgrund der Unbespielbarkeit alle Spiele auswärts ausgetragen. Erst in der neuen Runde kann wieder auf dem „neuen“ Platz gespielt werden.

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Plötzlich und unerwartet verstirbt am 18. November 1995 Karl-Ludwig Layher auf Montage in Nigeria. Mit Sonja Schahn übernimmt erstmals eine Frau das Amt des 1. Vorsitzenden. Auch unter ihrer Leitung werden neue Wege gegangen. So wird die Flutlichtanlage erweitert. Erstmals wird beim Maifest der „Gottesdienst im Grünen“ gefeiert. Dies ist mittlerweile schon zur Tradition geworden. Er ist immer gut besucht. Der Ausbau des „alten“ Spielfeldes ist seit 2003 in Arbeit. Es dürfte im Jahr 2014 wieder bespielbar sein. Die lange Bauzeit ist darin begründet, dass alles in Eigenleistung der Mitglieder erfolgt. Dem Verein sollen keine zusätzlichen Kosten entstehen.

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Mitglied Franz Reinhardt und der 1. Vorsitzende Karl-Ludwig Layher werden 1994 von der stellv. Vorsitzenden Sonja Schahn für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt

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Gottesdienst am Maifest 2009

In der Saison 2007/08 verließen nach wenigen Spieltagen über die Hälfte der Spieler den Verein. Die 2. Mannschaft wurde vom Spielbetrieb wegen Spielermangels zurückgezogen. Nicht nur der Aderlass an Spielern, sondern auch noch das Verletzungspech schlug in dieser Saison zu. Zeitweise zählte unter den „Übriggebliebenen“ mehr als eine Mannschaft zu den Verletzten. Es reichte manchmal gerade noch zu 11 Mann. Dennoch wurde die Runde mit Anstand zu Ende gespielt. Mit der neuen Runde standen wieder alle Verletzten zur Verfügung und einige Neuzugänge vergrößerten den Kader.

Im Jahr 2011 wurde wieder eine Damenmannschaft gegründet. Diese nimmt seit der Spielzeit 2012/13 an der Verbandsrunde teil und schlägt sich in der Premierensaison recht achtbar.

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Im Juli 2012 wurde das Jubiläum 750 Jahre Ottenhausen-Rudmersbach gefeiert. Die Vereine und Institutionen bildeten eine Festgemeinschaft. Sie stellten ein Ereignis zusammen auf die Beine, das der Ort noch nie erlebt hat. Dieses Fest hat den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft gestärkt.

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Die Verwaltung der Festgemeinschaft: Pfarrer Georg A. Maile, Marianne Stielgele, Inge Wacker, Roland Heger, Eugen Treiber, Bernhard Klinke, Markus Keller, Frank Layher, Jürgen Treiber, Timo Reister, Klaus Bachteler

In der laufenden Saison belegt der SVO zurzeit leider einen Abstiegsplatz. Unser Wunsch für das Jubiläumsjahr ist der Klassenerhalt.

Um dieses Ziel zu erreichen, benötigt der SVO alle Unterstützung von Mitgliedern, Freunden und Gönnern.

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Die Verwaltung im Jubiläumsjahr 2013: Frank Layher, Willi Bächtold, Sonja Schahn, Stefanie Braun, Markus Hegel, Frank Krämer, Andrea Czech, Stefan Zendler, Florian Titel

 

Bildergalerie zum 100 Jahre Jubiläum

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